Buchtitel

Home

Buch

Leseprobe

Zeittafel

Zum Autor

Kontakt
Das Leben des Bischofs Meinwerk von Paderborn Übersetzung der von Franz Tenckhoff 1921 herausgegebenen VITA MEINWERCI durch Klaus Terstesse
Erste deutsche Übersetzung der VITA MEINWERCI
Titel: Das Leben des Bischofs Meinwerk von Paderborn
Erste deutsche Übersetzung der von FRANZ TENCKHOFF 1921 herausgegebenen VITA MEINWERCI
2. überarbeitete Auflage (01/2009)
Autor: Klaus Terstesse
Verlag: MuNe Verlag Paderborn
ISBN:  978-3-933425-15-7

> Buchtitel groß anzeigen


Vorwort

Der selige Bischof MEINWERK, dem die Paderborner Kirche von 1009 bis 1036 anvertraut war, gilt wegen seiner regen Seelsorge- und Bautätigkeit als zweiter Gründer von Stadt und Bistum Paderborn. Da wundert es schon, dass die um 1165 verfasste VITA MEINWERCI, übrigens die erste ausführliche Lebensbeschreibung eines Paderborner Oberhirten, bis heute noch keine Übertragung ins Deutsche erfahren hat.

Das beklagte mir gegenüber schon 1967 Busdorfpastor WILHELM BALKENHOL (†1980), bei dem ich mich als zukünftiger Lehrer der Busdorfschule vorstellte. Als er erfuhr, dass ich unter anderem neun Semester Latein studiert hatte, meinte der Hüter der Meinwerk- Reliquien, die Vita des Seligen warte noch auf einen Übersetzer; das wäre doch eine Aufgabe für mich. Doch vorerst gab es anderes zu tun.

Bei der Suche nach Äußerungen mittelalterlicher Schriftsteller über die Vorzüge der Paderstadt kam mir 32 Jahre später auch die VITA MEINWERCI in die Hand. Als es mir mit nicht allzu großer Mühe gelungen war, aus dem Eingangskapitel ein Stück zu übersetzen, war ich auf den Geschmack gekommen. Und so beschloss ich, dem Wunsch des Busdorfpastors endlich zu entsprechen und das - dann elf Monate währende - Geschäft einer vollständigen Übersetzung der Meinwerk-Biographie anzugehen.

Dabei war ich mir bewusst, dass die mittelalterliche Darstellung nicht in allen Zügen unserem heutigen Wissensstand entspricht. Der Verfasser, Abt KONRAD VON ABDINGHOF (1142-1173), wusste die Mitteilungen seiner Quellen nicht immer in eine chronologisch sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Zudem ließ er den Stifter seines Klosters verständlicherweise in einem günstigeren Licht erscheinen, als es einem Menschen bei allem "Adel der Herkunft und Gesinnung" (Jüngere TRANSLATIO SANCTI LIBORII) zukommt.

Trotz solcher Unzulänglichkeiten dürfte sich die Lektüre dieser Lebensbeschreibung für jedermann lohnen: Indem sie uns einen ungewöhnlichen Kirchenfürsten vor Augen stellt, erhellt sie nicht nur ein Stück Stadt- und Bistumsgeschichte, sondern vermittelt darüber hinaus interessante Einblicke in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte um die erste Jahrtausendwende.

Vorrang bei der Übertragung der Vita ins Deutsche hatte die Absicht, dem des Lateinischen weniger Kundigen einen lesbaren Text in die Hand zu geben. Störende historische Unrichtigkeiten versuchte ich (vornehmlich durch Fußnoten) zu korrigieren. Der weiter Interessierte sei auf das Standardwerk zur Meinwerk-Zeit verwiesen: Hermann Bannasch, DAS BISTUM PADERBORN UNTER DEN BISCHÖFEN RETHAR UND MEINWERK, Paderborn 1972.

Um die oft "blumenreiche" Sprache - so ein Student, dem ich ein Stück des Anfangskapitels vorlas - durchscheinen zu lassen, blieb ich bei der Übertragung möglichst nah am lateinischen Text und formulierte nicht freier als nötig. Im Bewusstsein, dass jegliches Bemühen um eine angemessene Übersetzung fremdsprachlicher Texte immer nur zu vorläufigen Ergebnissen führt, stelle ich mich gerne einer Diskussion um den sachlich richtigeren wie sprachlich passenderen Ausdruck.

Neben meiner Ehefrau, die mit stetem Interesse meine Arbeit begleitete, widme ich dieses Buch zwei Männern, die - wie einst MEINWERK zu Beginn des zweiten Jahrtausends - an seinem Ende Stadt und Bistum Paderborn in besonderer Weise gefördert haben: Altbürgermeister WILHELM LÜKE und Erzbischof JOHANNES JOACHIM KARDINAL DEGENHARDT.

Für manch hilfreichen Rat sowie tatkräftige Unterstützung bei der Herausgabe habe ich Herrn DR. OTMAR ALLENDORF zu danken.

Klaus Terstesse